So entsteht ein Barcamp – Meine erste Unkonferenz
Verrückt, was alles passiert ist in den letzten drei Wochen, seit dem ich mein Gewerbe angemeldet habe. Irgendwie ist es eine so wahnsinnig aufregende und spannende Zeit. In diesem Beitrag möchte ich dir gerne von meinem ersten Barcamp Besuch berichten. Warst du schon mal auf einem Barcamp? Ich bis jetzt tatsächlich noch nicht. Mein Freund war schon, viele male auf Barcamps unterwegs. Durch ihn bin ich auch dazu gekommen, diese Events auf Twitter zu verfolgen.
Für mich kam es eigentlich nicht so wirklich infrage, da ich eher der introvertierte ruhige Mensch bin. Und mich bisher eher nicht getraut habe, aber ich kann gleich vorwegsagen, ich bin wirklich froh, dass ich es nun gemacht habe. Wird auch sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein. Aber gut, weißt du eigentlich, was ein Barcamp ist? Ich kann es ja mal ganz kurz zusammenfassen. Ein Barcamp ist eine Unkonferenz, meist findet es an einem oder auch mal an zwei Tagen statt. So ein Barcamp Tag ist voller interessanter Workshops und Sessions, jedoch weiß man im vorhin, nicht was einen erwartet.
Inhalt
Unkonferenz!?
Bei solch einer Unkonferenz, geht es darum das der Tagesablauf und Inhalt von den Teilnehmern selbst bestimmt wird. Zu Beginn findet meist eine kurze Vorstellungsrunde statt anschließend können Teilnehmer ihr Session und Workshop Angebot einreichen. Anschließend wird abgestimmt und die Sessions mit den meisten Teilnehmern werden auf die vorhandenen Zeiten und Räume verteilt.
Das 1. Wirtschaft Junioren Nürnberg – Gründer Barcamp
In meinem Fall war es jetzt so, dass ich die Möglichkeit hatte in Nürnberg an dem Gründer Barcamp der Wirtschaft Junioren teilzunehmen. Es gab also ein Oberthema unter dem sich jetzt Gründer, Unternehmer und Investoren zum Netzwerken und Austauschen getroffen haben. Aber auch jeder andere Interessierte war herzlich willkommen. Stattgefunden hat das Ganze in den Räumlichkeiten der IHK Akademie Nürnberg Mittelfranken. Neben einem großen Saal, in dem die Eröffnung stattfand, gab es mehrere kleine Räume für die einzelnen Sessions. Unser Timetable war an dem Tag in 4 Zeit Slots und 5 Räume aufgeteilt. Nach der Vorstellungsrunde haben sich so mehr als 15 verschiedene Sessions zusammen gefunden. An diesen konnte man jetzt ganz nach Interesse frei teilnehmen. Zwischen den einzelnen Slots gab es immer wieder kurze Kaffeepausen und eine längere Mittagspause zum Netzwerken.
Gründerkultur in der Metropolregion Nürnberg
Die Eröffnungsansprache für dieses Barcamp hielt der Wirtschaftsreferent Dr. M. Fraas (CSU). Dieser betonte, wie wichtig die Gründerkultur für die Metropolregion Nürnberg ist. Gefolgt wurde diese kurze Ansprache durch die 1. Keynote von Michael Amtmann von der Müller Medien Gruppe. Dieser macht uns Gründern Mut, schließlich war es noch nie so einfach, durchzustarten, wie heutzutage. Der Wirtschaft und den Kunden ginge es gut, noch nie gäbe es in Deutschland ein besseres Ökosystem für Gründer als derweil. Es mangle nicht an potenziellen Kunden und da die Zahl der Gründungen rückläufig sind, ist mit weniger Wettbewerben zu rechnen. Alles in allem hat er einen, sehr ermutigen Tenor angeschlagen und Mut gemacht, Neues zu wagen.
Er brachte Beispiele wie Uber und AirBnb, wo findige Software Gründer alt eingesessenen Branchen neuen Wind verleihen. Früher fuhren Taxiunternehmen Fahrgäste von A nach B, bei Uber ist es so das sie lediglich eine Vermittlungsstelle für Fahrer und Fahrgast in Form einer Plattform darstellen. Ähnlich auch bei AirBnb, die eine Plattform und Schnittstelle zwischen Gastgeber und Gast bieten. Und wusstest du das WhatsApp bei seiner Übernahme durch Facebook, gerade mal 60 Mitarbeiter hatte? Du siehst in der heutigen Zeit, ist alles möglich. Wichtig ist, das man den Mut hat etwas zu machen. Eine weitere kurze Keynote gab es von Johannes Hötzel von Diehl Ventures. Dieser gab uns interessante Einblicke in seine Sicht auf die Gründerkultur als Corporate Investor.
Mögen die Spiele beginnen
Nach der interessanten Eröffnung ging es dann also los mit den Sessions. Mir wahr ehrlich gesagt schon etwas mulmig, ich konnte mir nicht recht vorstellen, wie das ablaufen wird und was vielleicht von mir als Teilnehmer erwartet wird. Aber gut, man sollte ja alles Mal ausprobieren. Gerade in der Selbstständigkeit ist es wichtig, sich auch auf neue Situationen einzulassen. Ich stand also vor diesem Timetable und entschied mich für 4 verschiedene Sessions. Ich freute mich, dass ich in jedem Timeslot etwas Interessantes für mich gefunden habe. Meine erste Session war zum Thema digitale Geschäftsmodelle für den Mittelstand.
Natürlich genau meins, als Gründerin eines Online Business. Im nächsten Slot saß ich mit einer Handvoll anderer Menschen zusammen und diskutierte, wie unsere Innenstädte in der Zukunft aussehen würden. Der online Handel zwingt bereits jetzt viele kleine Läden in die Knie. In vielen Innenstädten ist schon ein prägnanter Leerstand vorhanden. Wir überlegten wie man den Lokalen und stationären Handel mit dem online Handel in Einklang bringen könnte. Was Innenstädte für Menschen wieder attraktiver machen würde und wie man Leerstand alternativ nutzen könnten. Diese Session fand ich besonders interessant. In den beiden letzten Slots besuchte ich eine Session zum Thema Corporate Design und eine zum Thema Social Media Strategie. Wenn du dir das Angebot vom Montagsbuero anschaust, weißt du, dass es genau meine Themen waren.
Viele spannende Sessions
Aber ganz ehrlich bei mehr als 15 Sessions waren auch noch viele andere spannende Themen dabei. Zum Beispiel mentale Stärke und Gelassenheit im Business oder eine Diskussion zum Thema, wenn Freunde Geschäftspartner oder Mitarbeiter werden. Und noch viele mehr. Einen kleinen Einblick bekommst du auf dem Flickr Account der Wirtschaftsjunioren Nürnberg, dort kannst du dir ein Paar Fotos vom Tag anschauen. Und hast du mich auf dem ein oder anderen Bild entdeckt?
Den Abschluss dieses Tages fanden wir dann bei einem Craft Beer Tasting mit einem lokalen Biersommelier und gemeinsamen Netzwerken. Wir führten noch die ein oder anderen interessanten Gespräche und tauschten uns etwas aus. Dazu gab es ein Craft Beer Tasting mit Eppelein & Friends einem Label, gegründet von einem Biersommelier aus der Region. Das Netzwerken fällt mir noch nicht wirklich leicht, aber ich werde künftig daran arbeiten.
Würde ich noch mal ein Barcamp besuchen?
Mein Fazit zu diesem Tag, zu meinem ersten Barcamp Besuch. Ein Barcamp Tag mit über 70 Teilnehmer und einer menge interessanten In-Put, der meinen Horizont wieder erweitert hat und mich noch mehr in dem bestärkt, was ich machen will. Mir hat der Tag wirklich viel Spaß gemacht und ich nehme eine Menge für mich mit. Der Ablauf, die Versorgung zum Mittag und Kaffee waren wirklich klasse. Was mir nicht so gut gefallen hat, dass es alles in allem sehr streng geregelt war. Kaum geduldet wurde, dass man nicht an einer Session teilnimmt. So ist es uns z. B. passiert das wir mit ein paar Leuten und einem Kaffee zusammen standen und uns unterhalten haben statt zu einer Session zu gehen in dem Moment. Direkt kam jemand von der Organisation und hat uns aufgescheucht.
Ich habe mir im Nachhinein sagen lassen, dass es eigentlich bei anderen Barcamps so nicht üblich ist und vieles mehr freier abläuft. Das finde ich auch wünschenswert. Außerdem hat mir etwas der Gründergeist und Spirit gefehlt, vielleicht lag es an dem Teilnehmer Verhältnis zwischen Gründern, Unternehmern und Investoren. Aber alles in allem war es trotzdem ein gelungener Tag. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe.
Ich verlinke dir mal noch den Artikel vom Marktspiegel, den ich gefunden habe, dort kannst du auch noch etwas zu dem Barcamp lesen.
Dir haben diese Materialien gefallen? Dann freue ich mich über eine kleine Unterstützung in meiner Kaffeekasse.
Hinweis: Hierbei handelt es sich um einen externen Link zu “buymeacoffee.com”