Der Gilrboss Mythos

Der Girlboss Mythos – Frauen in Führungspositionen

Kürzlich habe ich das Buch “Der Girlboss Mythos” von Johanna Bath gelesen. Wir reden immer viel über Gleichberechtigung und Gleichstellung, doch haben wir wirklich die gleichen Chancen, Rechte und Möglichkeiten wie Männer? Genau darum geht es ihn dem Buch Girlboss Mythos, welches 2019 im Springer-Verlag erschienen ist. Auf 187 Seiten geht die Autorin der aktuellen gesellschaftlichen Situation von Frauen in der Führungsebene nach.

Maßgebliche Studien weisen darauf hin, dass die Anzahl von Frauen in Führungsebenen stagniert und die Gleichstellung nur sehr langsam voranschreitet. Laut einer Statistik des Statistischen Bundesamtes Destatis waren im Jahr 2020 rund 28 % der Führungspositionen von Frauen besetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist sogar ein Rückgang um 2 % zu verzeichnen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liegt Deutschland nur im unteren Drittel. Spitzenreiter mit 47 % Frauenanteil in Führungspositionen ist Lettland. Ich verlinke dir hier zum Nachlesen die entsprechende Statistik.

Verbindliche Vorgaben für Wirtschaft u. öffentlichen Dienst

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft sowie im öffentlichen Dienst ist trotz Bundesgleichstellungsgesetz und Vereinbarung der Bundesregierung zur Chancengleichheit seit Jahren unverändert niedrig. Am 6. Januar 2021 hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Ergänzung und Änderung der Regelung für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Zweites Führungspositionengesetz – FüPoG II) beschlossen. In der Weiterentwicklung des bereits 2015 in Kraft getretenen FüPog geht es beispielsweise darum, den Mindestanteil von Frauen in Vorständen zu erhöhen und andere Lücken zu schließen. Für Frauen ist diese Gesetzüberarbeitung und Weiterentwicklung ein wichtiger Meilenstein.

Der Girlboss Mythos

Das Buch “Der Girlboss Mythos” richtet sich nicht nur an Frauen, sondern auch Männern. Es bietet eine Menge Stoff für angeregte Diskussionen und Debatten sowohl im Privaten als auch im beruflichen Umfeld. Johanna Bath sensibilisiert mit ihrer Arbeit für mehr Wahrnehmung und Anerkennung von Frauen in Unternehmen. Als Frauen müssen wir nicht nur lernen, dass uns ein Platz an der Spitze zusteht, sondern auch diesen aktiv einzufordern. Erfolgreiche und vor allem auch qualifizierte Frauen sollten ebenso wie ihre männlichen Kollegen bestimmend in Gehaltsverhandlungen oder Mitarbeitergespräche gehen.

Der Gilrboss Mythos

Der Girlboss Mythos


Johanna Bath
Erschienenen 2019
Springer-Verlag
ISBN: 978-3-662-58258-9

Sie sind genauso wertvoll für ein Unternehmen wie männliche Kollegen. Regelmäßig aktiv das Gespräch zu suchen ist auf beiden Seiten ein erster wichtiger Schritt. Uns Frauen fällt genau dies immer noch schwer und es wirkt auf uns ehr Unangenehmen. Wir sollten uns fragen, warum das so ist? Wer gibt dieses Gefühl vor und was können wir besser machen?

Die 10 Mythen

Viele Dinge sind gesellschaftlich tief verankert und Problemstellungen sind nicht allen gleichermaßen bewusst. Das Aufzeigen von Mythen und Kehrseiten in der Genfer-Debatte zeigt das für eine nachhaltige Veränderung ein Zusammenspiel aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und von jedem Einzelnen selbst notwendig sind.

Mythos 1: Frauen sind doch bereits gleichberechtigt

Ich glaub, wir sind uns einige, das wir im Bereich der Gleichberechtigung und Frauen in Führungspositionen schon wichtige Meilensteine erreicht haben. Jedoch haben Frauen in ihren Berufen längst nicht aufgeholt. Die Familienplanung liegt gesellschaftlich immer noch auf den Schultern der Frau, dabei ist die sogenannte Care-Arbeit auch für Männer mittlerweile kein Tabuthema mehr. Warum bildet sich also weiterhin für Frauen im Beruf daraus ein Fallstrick?

Mythos 2: Männer haben es immer besser

Eine interessante Aussage haben Männer es wirklich immer besser? Sicherlich wird jeder aus seiner Perspektive und Sichtweise eine andere Antwort darauf finden. Pauschal können wir sicherlich nicht sagen oder annehmen, dass es Männer ihrem Geschlecht nach besser haben. Auch sie finden sich in einer gesellschaftlichen Fessel wieder und müssen Tabuthemen aufbrechen. Männer finden sich häufig in der Rolle des Familienernährers wieder, dabei sind sie familienrechtlich schlechter gestellt. Nach wie vor sind auch sie einer starken gesellschaftlichen Erwartungshaltung ausgesetzt.

Mythos 3: Mit der richtigen Familienpolitik kann man Geschlechtergerechtigkeit herbeiführen

Die Politik hat großen Einfluss auf die gesellschaftliche Akzeptanz. Sie stellt die Rahmenbedingungen für ganz unterschiedliche Bereiche der Familienpolitik und -förderung. Es ist wichtig, dass Familien in kein spezielles Gefüge gezwungen werden, sondern breit gefächert Unterstützung und Akzeptanz finden. So können wir langfristig auch zu einer Gleichstellung und mehr Frauen in Führungspositionen kommen.

Mythos 4: Frauen ergreifen die falschen Berufe

Unsere Gesellschaft verharrt noch ganz oft in Geschlechter spezifischen Rollenbildern. Wir halten immer noch daran fest, das Mädchen rosa tragen und Jungs blau. Ebenso ist es bei der Berufswahl. Berufe werden immer noch viel zu oft einem bestimmten Geschlecht zugeschrieben, statt die Wahl auf Fähigkeiten und Interessen zu gründen. Stereotype Erwartungen bremsen nach wie vor unsere gesellschaftliche Entwicklung. Dabei ist es aber auch wichtig zu erkennen, dass auf beiden Seiten nicht nur eine Akzeptanz, sondern auch Interesse für Berufe, die augenscheinlich mehr Frauen oder umgekehrt mehr Männern zugeschrieben wird. Wir müssen aufhören, in Schubladen zu denken.

Mythos 5: Frauen und Männer werden in unserer Gesellschaft gleich behandelt

Ich würde sagen, bis wir sagen können, das Frauen und Männer in unserer Gesellschaft gleich behandelt werden, ist es noch ein weiter Weg. Es liegt viel daran fest verankerte Verhaltensweisen zu ändern und neu zu tarieren.

Mythos 6: Frauen sind zu bequem für Karriere

Eine Aussage, bei der ich schon wirklich ins schmunzeln komme und als Erstes die Augen gerollt habe. Sprechen wir wirklich noch davon, dass Frauen zu bequem für die Karriere sind? Liegt es nicht viel mehr daran, das wir in Hinblick auf Gleichstellung immer noch viel Nachholbedarf in Bereichen wie Gehaltsentwicklung und Einkommensunterschiede haben. Wir können deutlich erkennen, das die sogenannte Frauenquote längst nicht den erhofften Einfluss auf Einkommensunterschiede zwischen Männer und Frauen haben. Gerade an der finanziellen Sicherheit lässt sich scheinbar nicht so schnell eine Gleichheit zwischen den Geschlechtern schaffen. Inwiefern reden wir also wirklich von zu bequem für die Karriere?

Mythos 7: Die Frauenquote bringt den Durchbruchs

Was meinst du, ist die Frauenquote nur ein Mythos oder bringt sie wirklich Veränderung in der Kehrseite?

Mythos 8: Männer und Frauen sind bei der Familiengründung gleichberechtigt

Gerade bei jungen Menschen ist die Gleichberechtigung und ebenso die Gleichstellung in einer Partnerschaft kein großes Thema mehr. Klassische Rollenbilder und Aufgabenteilungen fallen mehr und mehr weg, neue Familienmodelle entstehen und bekommen mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Jedoch bestehen immer noch Problematik bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aus dieser Perspektive gesehen liegt eine Gleichberechtigung bei der Familiengründung nicht nur bei den Partnern selbst. Gerade durch sture Meinungen und Ansichten in der Wirtschaft werden wir letztlich wieder in unsere klassischen Rollenbilder zurückgedrängt.

Mythos 9: Mit der nächsten Generation wird alles besser

Wenn es doch nur so einfach wäre. Geben wir der nächsten Generation wirklich eine realistische Möglichkeit, es besser zu machen? Das ist ein langwieriger Prozess und meiner Meinung nach müssen wir ihn alle mittragen und gehen.

Mythos 10: Unternehmen machen zu viel Frauenförderung

Wie sieht Frauenförderung in deinem Unternehmen aus?

Frauen in Führungspositionen

Diversität und Geschlechtergleichheit in Führungspositionen ist nicht nur Medial ein großes Thema, sondern auch in vielen Unternehmen. Man hört immer wieder Sätze wie “Bei uns zählt nur die Leistung und nicht das Geschlecht” aber ist dem wirklich so? Betrachten wir noch einmal die eingangs erwähnte Statistik zu Frauen in Führungspositionen bekommen wir schnell den Eindruck, das hinter dieser Floskel eher heiße Luft statt handfester Taten steckt. Junge Frauen, die nach dem Ausbildungs- oder Schulabschluss ins Berufsleben Starten, stehen zunächst alle Türen offen. Sie bringen dieselben Voraussetzungen für eine erfolgversprechende berufliche Karriere mit wie ihre männlichen Mitstreiter. Im Durchschnitt haben Frauen gleiche oder sogar höhere Bildungsabschlüsse.

Im Laufe ihrer Berufslaufbahn wird ihnen jedoch ein größeres Unterfangen der Familienplanung zu geschrieben. Kurz nach Ausbildungsabschluss hat dies nur wenig Relevanz, mit zunehmendem Alter bekommt es jedoch mehr Präsenz. Oft nicht mal von der Frau selbst, aber von Kollegen, Vorgesetzten und allgemeinen Erwartungen. Spätestens hier treten erste Probleme auf und viele Frauen scheitern in ihrer Karriere daran. Nicht an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern an dem engstirnigen Denken, was in unserer heutigen Gesellschaft immer noch vorherrscht. Frauen gehören unlängst nicht mehr nur an den Herd und Fremdbetreuung von Kindern ist längst kein Tabuthema mehr. Was also dann ist das Problem? Und wie können wir mit alten Verhaltensmustern brechen und neue Wege einschlagen?

Fazit

In ihrem Buch “Der Girlboss Mythos” zeigt die Autorin Johanna Bath deutlich auf, dass es zeit wird, das wir alle uns der Genfer-Debatte stellen müssen. Nur wenn wir in den aktiven Dialog treten, kann es langfristig zu einem Umdenken kommen. Neue Wege einzuschlagen und vertraute Verhaltensmuster zu brechen ist nicht einfach, aber langfristig für unsere Gesellschaft unumgänglich. Wenn wir uns nicht jetzt stärker mit dem Thema auseinandersetzen, werden wir dieses für künftige Generationen nicht wieder gut machen können. Frauen und Männer sind längst auf Augenhöhe angekommen dies sollte sich nicht nur im Privatleben, sondern auch auf ihrer beruflichen Karriereleiter widerspiegeln.

Mediale Aufbereitung und Sensibilisieren für diese Themen sind gut und schön, doch was zählt, ist das Handeln jedes einzelnen. Johanna Bath bezieht in ihrem Girlboss Mythos nicht nur die Perspektive der Frau, sondern aktiv auch die der männlichen Seite ein. Das ist eben das, was Gleichstellung ausmacht, es geht nicht darum, der eine Partei mehr Macht oder Zugänglichkeit zu zuschreiben, sondern allen den gleichen Platz und Raum einzuräumen. Frauen in Führungspositionen und Gleichstellung ist ein komplexes Thema, welches wir nicht von heute auf morgen entstigmatisieren können, aber wir können daran arbeiten, es besser zu machen.

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